Die Reiseapotheke für den Hund – was gehört in den Koffer?

Die Reiseapotheke für den Hund – was gehört in den Koffer? – Alexa Hammerschmidt

Zusammen mit dem Hund Berge erklimmen oder am Sandstrand durch die Wellen laufen – Urlaub mit dem Vierbeiner ist für alle Beteiligten ein tolles Erlebnis. Doch besonders in ungewohnten Situationen kann es schnell zu Problemen oder kleinen Verletzungen beim Hund kommen. Aber welche Dinge sollten eigentlich in der Reiseapotheke für den Hund dabei sein? Der erste Teil dieser Serie informiert über die gängigsten Utensilien, die bei Verletzungen, Parasiten und Magen-Darm-Problemen Abhilfe verschaffen können.

Was sollte bei der Urlaubsvorbereitung beachtet werden?

In der Vorbereitung auf den lang ersehnten Urlaub sollten wir neben unserer eigenen Reiseapotheke auch an die unseres Hundes denken. Im eventuellen Fall einer Erkrankung erleichtert eine gute Planung ein gezielteres Handeln. Aufgeführt sind hier die Utensilien für die gängigsten Situationen. In speziellen Reisegebieten oder bei chronisch kranken Tieren sollten diese bitte noch individuell ergänzt werden. Sinnvoll kann es zusätzlich auch sein, einen „Erste-Hilfe-Kurs“ zu absolvieren oder sich von seinem Tierarzt des Vertrauens z.B. einen Pfotenverband vorführen zu lassen.

Auf konkrete Dosierungsangaben wird im Folgenden bewusst verzichtet. Die Gabe sollte individuell und nach Absprache mit dem Tierarzt erfolgen.

1. Magen-Darm Probleme

  • Aktivkohle bei Vergiftungen / Durchfällen: Stellen Sie möglichst sicher, um welche Art der Vergiftung es sich handelt. Pro Gramm Aktivkohle mischen Sie 5ml Wasser dazu und verabreichen den daraus entstehenden Brei.
  • Buscopan Dragees, Krampflöser: Mit einer einmaligen Gabe als „Notfall“-Medikament kann man seinem Hund bei Bauchschmerzen sicherlich gut helfen. Längere oder unkontrollierte Gaben können einen Darmverschluss bewirken.
  • Zum Anfüttern nach Magen-Darm-Problemen: Schwarzer Tee, eine Prise Salz, Reisschleim und Möhren. Die Möhren ca. eine Stunde kochen, dann alle Zutaten mischen. Abgekühlt in kleinen Portionen dem Hund anbieten.
Im Urlaub ist eine Reiseapotheke für den Hund sehr wichtig. (Foto: Alexa Hammerschmidt)

2. Verletzungen

  • Nicht brennende Desinfektionslösungen oder Cremes, wie Octenisept oder Betaisadona.
  • Spüllösung, wie NaCl 0,9%, um ggf. auch mit Druck Wunden von Steinchen / Sand zu befreien.
  • Tupfer, möglichst steril und nicht „fusselnd“.
  • Einmalhandschuhe, sowohl als Schutz für Ihre Hände aber auch um z.B. einen improvisierten Pfotenverband vor Nässe zu schützen.
  • Verbandsmaterial inkl. Polsterwatte (zwischen den Zehen und auch der Daumenkralle!).
    Klebeband.
  • Schere, scharf genug, um nötigenfalls ein wenig Fell zu kürzen.

3. Parasiten

  • Zeckenzange.
  • Repellierend wirkende Spot On Präparate zum Schutz vor „Reisekrankheiten“ durch Zecken oder Mücken.
  • Kühlpads /-akkus bei Stichen.
  • Flohkamm, auch gut zum Säubern des Fells nach Verletzungen.

4. Diverses

  • Fieberthermometer (Normaltemperatur 38-39 Grad).
  • Die z.B. täglich üblichen Medikamente, falls chronische Erkrankungen vorliegen (Tipp: lieber etwas mehr davon mitnehmen, falls im Urlaubsziel kein Tierarzt erreichbar ist).
  • Maulkorb bei Bedarf.
  • Kleine Taschenlampe.
  • Kleines Körnerkissen. Wärme hilft bei Stress, Bauchschmerzen aber auch Rückenschmerzen.
  • Beruhigungsmittel oder Medikamente gegen Reiseübelkeit im Bedarfsfall.
  • Die ATM wünscht Ihnen eine tolle, gesunde und stressfreie Reisezeit. Im nächsten Teil der Serie geht es um die homöopathische Reiseapotheke.

Bei Tieren dürfen nur Homöopathika die als Tierarzneien registriert sind, eingesetzt werden.

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Dozenten und Autoren ATM - Autorin Jessica Firchow

Jessica Firchow

Jessica Firchow ist Tierärztin seit 2005 und studierte an der Freien Universität Berlin. Die Kleintiermedizin war von Anfang an ihr „Steckenpferd“. Mehrere Jahre arbeitete sie im größten Tierheim Europas, das Tierheim Berlin Falkenberg, wo sie auch hauptsächlich Heimtiere betreute. Seit 2012 ist sie in einer Kleintierpraxis im Süden Berlins tätig und leitet dort die Augen-Sprechstunden, wobei sie auch zahlreiche operative Eingriffe vornimmt. Besonders wichtig sind Jessica Firchow der ruhige und entspannte Umgang mit Tier und Mensch sowie die fachlich kompetente Beratung der Tierhalter. Je nach Einzelfall baut sie dabei auch gern auf die Unterstützung von versierten Tierheilpraktikern und Tierphysiotherapeuten direkt in der Praxis. Seit 2016 ist Jessica Firchow Mutter eines kleinen Jungen, der ihren Alltag noch turbulenter und spannender macht. Zur ATM ist sie 2017 gekommen. Mit viel Freude betreut sie hier als Tutorin vorrangig die Skripten zur Krankheitslehre.

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