Die Kräutertherapie als älteste aller Therapien - gelehrt an der ATM
Phytotherapie für Tiere
Das am besten wissenschaftlich erforschte Heilverfahren
Tierphytotherapie
Die Kräutertherapie ist nicht nur die älteste aller Therapien, sondern auch im pharmakologischen Sinne das am besten wissenschaftlich erforschte Heilverfahren. Wer Kräuterheilkunde nach tiermedizinischen und nicht nach naturheilkundlichen Prinzipien einsetzen will, muss „nur“ die Krankheiten der Tiere und die Wirkstoffe sehr gut kennen.
Dadurch wird es möglich, nach den Prinzipien der modernen Medizin mit Kräutern zu therapieren. Genau diese Möglichkeit wird jeder Tierarzt gerne nutzen. Auf solche Art zu behandeln, steht aber nicht im Fokus des Tierheilpraktikers, der die Tiere nach anderen Regeln ganzheitlich behandelt, selbst wenn er es durch Kenntnis der Monografien und der Krankheitslehre auch anders könnte. Ein umfassendes Paket, das beinahe für ein einjähriges Studium der Kräuterheilkunde ausreicht, steht dem angehenden ATM-Tierheilpraktiker zur Verfügung und bietet ein einmalig umfangreiches Lernpensum in Theorie und Praxis.
Tierphytotherapie zwischen Tradition und Moderne
Phytotherapie - der Einsatz pflanzlicher Wirkstoffe in der Krankheitstherapie
Die Phytotherapie beruht auf der Verordnung von Pflanzen oder deren Zubereitungen für therapeutische und prophylaktische Zwecke. Die Wirkung entfaltet sich nicht nur durch einzelne chemische Verbindungen der Pflanze, sondern auch durch das Zusammenspiel vieler Inhaltsstoffe, die erst am Anfang des 19. Jahrhunderts in den Fokus der Wissenschaft gerieten.
Wie man als Therapeut mit der Pflanzenheilkunde verfährt, entscheidet sich aufgrund der Regeln, nach denen man die Pflanzen als Arzneien einsetzt. Folgt man den traditionellen Überlieferungen aus der Vergangenheit, die nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum entstanden sind und nimmt keine Rücksicht auf die Wirkstoffe, die in der damaligen Zeit unbekannt waren, dann handelt es sich um traditionelle Kräuterheilkunde.
Hält man sich aber an die Regeln der evidenzbasierten Medizin, bei der die Wirkstoffe der Pflanze bei der Therapie von Krankheiten berücksichtig werden, dann ist es Schulmedizin.
Diese Regeln gelten für die Tier- und Humanphytotherapie. Es gibt allerdings noch einen dritten, einen mittleren Weg. Und das ist die rationale Phytotherapie, die mehr oder weniger beide Erkenntnisse berücksichtigt und eher für die Tierphytotherapie geeignet ist als die traditionelle Kräuterheilkunde.
Regeln der traditionellen und modernen Phytotherapie
Die ganzheitliche Sicht der Naturmedizin
Das Problem dabei ist, dass sich die durch Tradition bzw. aus der Empirie entstandenen Anwendungsempfehlungen der Pflanzen auf Krankheiten des Menschen und nicht auf Tiere beziehen. Diese Empfehlungen sind deshalb äußerst vorsichtig zu bewerten. Gerade diese Kluft zwischen Empfehlungen aus der Vergangenheit und dem heutigen Wissensstand zeigt das Werk von Giordano Ruffo, De Muedizina equorum. Bei dessen Studium staunt man nur, dass die Tiere nicht wegen, sondern trotz der Therapie gesund geworden sind.
Wenn die traditionelle Tierphytotherapie nur eingeschränkt anzuwenden ist, bleibt allein die moderne Phytotherapie. Sie ist an den chemischen Bestandteilen der Pflanzen interessiert, die pharmakologische Wirkung haben. Diese setzt sich verständlicherweise durch. So lassen sich nach diesem Prinzip, ebenso wie in der modernen Medizin bzw. Tiermedizin, nach den antagonistischen, suppressiven, kausalen und substitutionellen Regeln sog. Phytopharmaka einsetzen. Auch diese Therapie kann erfolgreich sein. Aber genau an dieser Stelle endet der ganzheitliche Gedanke der Naturmedizin. Denn es wird nicht der Kranke, sondern dessen Krankheit behandelt. Hier zeigt sich, dass nicht alles, was aus der Natur kommt, per se schon naturheilkundlich ist und einen bio-psycho-sozialen Blickwinkel hat oder haben muss.
Phytotherapie unter holistischen Gesichtspunkten
Phytotherapie geht aber auch anders. Wenn man auf die Chinesische, Japanische, Indische (Ayurveda) oder Tibetische Traditionelle Phytotherapie blickt, sieht man unterschiedliche Paradigmen, die mit der evidenzbasierten Medizin nichts zu tun, aber auch im heutigen Europa und Amerika sehr viele Anhänger hat. Keiner bestreitet deren Wirksamkeit. Hier steht der Patient im Zentrum, nicht die Krankheit, und das findet sich in den individualisierten Rezepturen dieser traditionellen östlichen Therapien wieder.
Wie kann aber in der westlichen Welt nach dem Vorbild der abendländischen Paradigmen eine ganzheitliche, auf das Individuum bezogene Phytotherapie bei Tieren angewandt werden, die sich am besten noch auf die rationale Phytotherapie und nicht auf traditionelle Erkenntnisse stützt?
Die moderne Pflanzenheilkunde, die auf Studien und Analysen der pflanzlichen Wirkstoffe beruht, kann auch im konstitutionellen Sinne individuell durchgeführt werden – sogar nach dem holistischen Prinzip unter Berücksichtigung der Interaktion des Tieres mit seiner Umwelt. Auf diesem Wege wird der Tierheilpraktiker, der sich an den ganzheitlichen Gedanken der Heilkunde hält, seine Rezepturen zusammenstellen können.
Wenn man bei der konstitutionellen Betrachtung die Psyche, Disposition, Immunität und Organe berücksichtigt, lässt sich ein individuelles, nur auf dieses eine Tier passende Mittel finden: personotrop, nosologisch und organotrop, oft sogar unabhängig davon, welche Krankheiten es hat.
Die Konstitutionstherapie DOPI
Die Therapie des Patienten und nicht der Krankheit
- Disposition: Rasse bedingte Krankheiten, Krankheitsanfälligkeit, Organanfälligkeit, Reaktion auf kausale Faktoren
- Organe/Gewebe: Welche speziellen Organe oder Gewebe werden am häufigsten in Mitleidenschaft gezogen
- Psyche/Verhalten: Temperament, Persönlichkeits-Merkmale, Stressbewältigung, Reaktivität, Anpassungsfähigkeit, Soziales
- Immunität/Resistenz: Reaktion auf belebte und unbelebte Noxen, Überforderung, Stress, Verlauf der Heilung
Leistungsvermögen: Kraft, Ausdauer, Lernfähigkeit, Konzentration, Kognition
Für jedes persönliche Merkmal wird ein passendes Kraut gesucht. Da ein Kraut mehrere Merkmale abdeckt, lässt sich die Zahl der Kräuter in der Rezeptur überschaubar halten.
Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass jede andere Therapie kompatibel zu dieser ist, weil nicht die Krankheit allein, sondern der gesamte Organismus samt Dispositionen berücksichtigt wird. Wir versuchen, das Terrain der Krankheit, auf dem sie entstanden ist, im positiven Sinne zu beeinflussen.
Subsumierend kann man sagen, dass der Tierheilpraktiker Pflanzen einsetzt, deren Wirksamkeit und Inhaltsstoffe ihm bekannt sind. Er therapiert jedoch nicht die Krankheiten, sondern deren Patienten, indem er personotrope, nosotrope und organotrope Gedanken im Sinne einer konstitutionellen Behandlung mit Pflanzen umsetzt.
Die Lernmaterialien der ATM Phytotherapie Ausbildung
Fach-Webinare, umfangreiche Lehrskripten und eine Arzneimittel-App
In der Vergangenheit haben Tierheilpraktiker ihren Kunden die empfohlenen Pflanzen direkt ausgehändigt, da sie größere Mengen auf Vorrat hielten und zu günstigeren Konditionen erwerben konnten. In den Apotheken oder im Kräuterhandel waren diese Phytotherapeutika für den Tierhalter wegen der benötigten geringen Mengen kaum bezahlbar. Dennoch war diese Vorgehensweise für den THP nicht nur wenig rentabel, sondern auch zum Teil gesundheitsbelastend, weil die pulverisierten Drogen ein erhöhtes allergisierendes Potential besitzen.
Die Lösung für dieses Problem bieten heute zahlreiche frei zugängliche Kräutergemische, die für Tiere häufig als Futterergänzungsmittel deklariert sind. Unter diesen zusammengestellten Kräutergemischen finden sich oft exakt solche, die nach der DOPI-Methodik als passend gefunden werden. Das Finden der passendsten, im Handel schon existierenden Kombinationen kann nur durch die von uns entwickelte Software durchgeführt werden. Diese nutzen unsere Schüler und Absolventen.
Im Rahmen der ATM-Tierheilpraktiker-Ausbildung erhältst du folgende Lernmaterialien und Seminare zur Phytotherapie:
- Sechs umfassende, multimediale Lehrskripten zu den Monografien der Heilpflanzen sowie zur Botanik und Toxikologie und den Therapiekonzepten der Phytotherapie
- Ein Lehrskript zur Aromatherapie
- Regelmäßige Online-Meetings mit deinen Fachtutoren
- Zweimal zwei Tage Live-Online-Seminare zur Methodik und Fallbearbeitung
- Arzneimittel-App für das Finden passender Kräuter
Haben wir dein Interesse geweckt?
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Kein Institut bietet eine so facettenreiche Ausbildung für Tierheilpraktiker wie die ATM.