Sie haben es geschafft: Mit dem Abschluss-Zeugnis in der Hand startet die nächste Generation top ausgebildeter Tierphysiotherapeuten Ende Juli in ihren neuen Beruf. Elf Frauen und ein Mann, die künftig Hunden und Pferden beim gesund werden und gesund bleiben zur Seite stehen – mit allem, was die Physiotherapie zu bieten hat.
Man hätte sie eigentlich hören müssen, die Steine, die den frischgebackenen Tierphysiotherapeuten nach zwei anstrengenden Prüfungstagen von der Seele rollten. Zunächst in einer schriftlichen, dann in einer mündlichen und schließlich in der praktischen Prüfung hatten sie einer anspruchsvollen vierköpfigen Prüfungskommission gegenüber Wissen und Können bewiesen. Je nach persönlicher Fachrichtung fokussiert auf Hund oder Pferd. Wer die Ausbildung zeitgleich für beide gemacht hatte, durchlief die Prüfung gar im Doppelpack.
Routiniert fügten sich die ATM-eigenen Pferde dafür in ihre Rolle als Testpatienten. Und auch Ridgeback Kenia, Jack Russel Jenna und Baobab, die Hunde der prüfenden Dozentin und Physiotherapeutin Miriam Sakellariou, leisteten als Prüfungsassistenten ganze Arbeit. Besonders Baobab, der weggeworfene spanische Findelhund. „Sie hat viel nachzuholen und genießt die Zuwendung“ erzählt Sakellariou. Den Schülern gäbe das Sicherheit in der Prüfung. „Sie können sich dadurch voll auf die Aufgabenstellung konzentrieren.“
Tierphysiotherapeut – Beruf mit Zukunft
Hinter den Prüflingen liegen zwei lernintensive Jahre. Gespickt mit Anatomie und Pathologie, Biomechanik und allem Wissen rund um physiotherapeutische Behandlungsmethoden und ihre korrekte Anwendung, um Reha-Möglichkeiten und Behandlungs-Grenzen. Zwar gab es für die „Tierphysios“ in spe Hilfe wo immer nötig, doch geschenkt wurde ihnen von den ausbildenden Tierärzten und Physiotherapeuten, Osteopathen und Chiropraktikern nichts.
Aus gutem Grund, denn wer in diesem Beruf Erfolg haben und ernst genommen werden will, muss sich fachsprachlich und kompetent austauschen können. Ganz zu schweigen von den zu beherrschenden physiotherapeutischen Therapiemethoden. Tierphysiotherapeuten müssen Röntgenbilder lesen und veterinärmedizinische Fachterminologie nicht nur verstehen, sondern auch korrekt verwenden können. Oft erfolgt die Überweisung von Patienten durch behandelnde Tierheilpraktiker und Tierärzte, und wer nicht auf Augenhöhe kommunizieren kann, dem werden keine Patienten anvertraut. Eine erfolgreiche Therapie ist immer auf das jeweilige Krankheitsbild abgestimmt. Das braucht die Befähigung zur genauen Anamnese und umfassende Kenntnisse der passenden Behandlungsmöglichkeiten. Erfolg hat da nur, wer sein Handwerk wirklich versteht.
“Es haben 75 Prozent der Geprüften bestanden, ein super Ergebnis“, verrät Carina Flanz. „Und wer es diesmal nicht gepackt hat, schafft es sicher beim nächsten Mal.“ Zusammen mit der restlichen ATM-Crew sorgt sie hinter den Kulissen für den reibungslosen Ablauf der Prüfungen. Auch für die kleine Feier zur Zeugnisübergabe am Abend des zweiten Prüfungstages, mit der die frischgebackenen Absolventen in ihren spannenden Beruf entlassen werden. Viel Arbeit kommt auf sie zu, denn der Bedarf an kompetenten Tierphysiotherapeuten wächst. Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg! Und ein Dankeschön an die prüfenden Tierphysiotherapeuten Friderike Franze, Kira Podlesch, Miriam Sakellariou und Teresa Weber.
Über die Ausbildung zum Tierphysiotherapeuten erfahren Sie hier alles Wissenswerte.
ATM Akademie
Die ATM vermittelt ein solides Basiswissen in der klassischen Schulmedizin, eine Voraussetzung für jeden Gesundheitsberuf. Die Referenten sind Hochschuldozenten, Fachtierärzte und Humanmediziner mit erheblicher Praxiserfahrung, Tierpsychologen, Biologen und Apotheker. Erfahrene Heilpraktiker sowie anerkannte Experten aus dem Bereich der Naturheilkunde führen die Praktika im Schulungszentrum Bad Bramstedt durch.